Montag, 23. November 2015

Waalwege - ideale Wanderwege für Jung und Alt

Waalwege sind ideale Wanderwege für leichte Wanderungen und Spaziergänge, welche man das ganze Jahr über machen kann. Am schönsten sind die Waalwanderungen jedoch im Frühjahr und im Herbst, da die Temperaturen sehr angenehm sind und die Fernsicht meistens sehr gut ist. Im Frühjahr kann man die Apfelblüte bestaunen und im Herbst kann man den Bauern bei der Apfelernte zusehen.

Die Wege zeichnen sich durch geringe Steigung aus und bieten eine schöne Aussicht auf die umliegenden Berge. Da die Waalwege meistens sehr eben verlaufen, sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nur sehr selten notwendig. Die Wanderwege wechseln sich durch schmale Pfade und breitere Wege ab. Die meisten Waalwege verlaufen ohne Steigung und sind somit ideal für Wanderungen unter Erwachsene oder zusammen mit Kindern. Wichtig ist jedoch zu beachten, dass die meisten Waalwege, aufgrund der geringen Breite nicht für Kinderwägen geeignet sind.

Waalwege - ursprünglich dienten sie zur Bewässerung


Die Waalwege haben ihren Ursprung im 13. Jahrhundert. Um die Trockenheit auf den Feldern zu bekämpfen, legten die Bauern Wasserläufe für die Bewässerung an. Vor allem im Vinschgau, im Burggrafenamt und im Passeiertal hatten die Bauern seit jeher mit der Trockenheit zu kämpfen.
Das Klima ist sehr niederschlagsarm, zudem ist die Sonne entlang der Hänge am Sonnenberg sehr intensiv und der Wind trägt auch noch einiges zur Trockenheit bei. Die Bauern waren gezwungen künstliche Bewässerungssysteme zu errichten. Von Hand gruben die Bauern Erdkanäle und fertigten aus Holz Rinnen, um das Wasser von den Gebirgsbächen in das Tal zu leiten. Von dort wurde das Wasser auf die einzelnen Felder verteilt. Nur durch das daraus resultierende Netz von Wasserstraßen konnten die Bauern eine gute Ernte erzielen. Zur Wartung und Kontrolle der Waale wurden kleine Wege angelegt, die sogenannten “Waalwege”. Auch ein neuer Beruf entstand, der Beruf des “Waalers”. Er war für die Kontrolle der Kanäle und die gerechte Verteilung des Wassers zuständig. Um den gleichmäßigen Fluss des Wassers anzuzeigen wurden entlang der Kanäle Wasserräder errichtet. Oft kam es aufgrund von eingeklemmten Ästen und anderen Gegenständen zu Überschwemmungen. Auch die Wartung der Waale war sehr aufwendig und deshalb wurden nach der Zwischenkriegszeit ein großer Teil der Waale durch neue Rohrleitungssysteme ersetzt. Nur mehr wenige Waalwege haben noch ihre ursprüngliche Funktion der Bewässerung. Trotzdem hat man in Südtirol die alten Waale aufrechterhalten, nicht nur um daraus beliebte Wander- und Spaziergänge zu errichten, sondern um auch an die alte Kulturgeschichte in Südtirol zu erinnern.

Anbei noch einige Wandertipps:


Waalwege Naturns - Meraner Land


Algunder Waalweg - ca. 6 km
Start: Töll, Oberplars, Meran
Blick auf Meran

Partschinser Waalweg - ca. 5 km
Start: Partschins
Ausblick über Partschins, ins Vinschgau, über den Meraner Talkessel und die Bergspitzen des Hirzer und Ifinger

Maiser Waalweg - ca. 8 km
Start: Meran, Obermais, Saltaus
Ausblick auf Meran und dem vorderen Passeiertal
Waalwege Naturns - Vinschgau

Marlinger Waalweg - ca. 12 km
Start: Töll, Marling, Tscherms, Lana
Grandioser Ausblick auf das Meraner Becken


Waalwege Naturns - Vinschgau


Latschander Waal - ca. 12 km
Start: Tschars, Latsch
Ausblick auf das Untervinschgau und Schloss Kastelbell

Tscharser und Stabener Waal - ca. 7 km
Start: Tschars, Galsaun
Ausblick auf das Untervinschgau und auf Reinhold Messners Schloss Juval

Ilswaal - ca. 7 km
Start: Schlanders, Kortsch
Ausblick auf das Mittelvinschgau und Schlanders

Berg- und Leitenwaal - ca. 8 km
Start: Schluderns
Ausblick auf das Obervinschgau und die Churburg


Waalwege sind sehr beliebt bei den Gästen, aber auch bei den Einheimischen. Eine Waalwanderung ist ein Muß für jeden Gast während dem Wanderurlaub in Südtirol.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen